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Einmal FPS, immer FPS

Die Friedrich-Paulsen-Schule Niebüll wird 100 Jahre alt. Das Gymnasium ist mit einem Festakt in ein Jahr voller besonderer Veranstaltungen gestartet.

Das Jubiläumsjahr der Friedrich-Paulsen-Schule begann für mich an einem trüben Tag in der ersten Januarwoche. Ich war gerade dabei die Schweinchen der HGV Weihnachtsverlosung in den teilnehmenden Geschäften einzusammeln, da sprachen mich zwei junge Menschen an, mit gezücktem Smartphone und Mikrofon. Es waren die beiden Schülersprecher der FPS Nele Früchtnicht und Nils Voß, die Passanten für ein Video zum Schuljubiläum befragt haben. Da kam hoffentlich gutes Material zusammen.

Kurz darauf waren wir, Leni und ich, beim Schulleiter Eckard Kruse zum Interview, um aus erste Hand zu erfahren, was uns und ganz Niebüll im Jubiläumsjahr erwartet.

Gleich aufgefallen ist uns das Jubiläumslogo, denn das graphische, im Art Deco Stil gehaltene Element darin findet sich in der gesamten Architektur des Gebäudes wieder, sogar in einem Spiegel im Zimmer des Schulleiters. Dies verdankt die Schule dem Architekten Lütcke, der Gebäude und Mobiliar entworfen hat. Überhaupt ist das Schulgebäude eine Augenweide. Wer es von innen noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt einmal nachholen.

Herr Kruse ist jetzt seit 9 Jahren Schulleiter und blickt mit großer Freude auf dieses besondere Jahr, was ihm selbst in der zurückliegenden Planungsphase noch einmal deutlich gezeigt hat, wie sehr verbunden die Schule mit der Region ist und welch hohen sozialen und kulturellen Stellenwert die Schule genießt, neben der wirtschaftlichen Komponente, gut ausgebildete junge Menschen in die Region zu entlassen.

Zur Eröffnungsveranstaltung war die Mensa bis auf den letzten Platz gefüllt.

Dass sich die Feierlichkeiten jetzt über ein Jahr strecken, soll auch ein Verweis darauf sein, dass die Entstehung der Schule auch über einen längeren Zeitraum erfolgt ist.

Zunächst begann der Schulbetrieb nämlich schon 1922, aber an einem anderen Standort, bevor das Gebäude in der Niebüller Markstraße errichtet wurde. Hier verweist Herr Kruse auch auf die über 400 Seiten umfassende Chronik, die sein Vor-Vorgänger Wolfgang Raloff zusammen mit dem ebenfalls ehemaligen Schulleiter Manfred Wissel und ihm selbst geschrieben hat und die vom Schulträger, dem Schulverband Südtondern, herausgegeben wurde:

Der preußische Staat entschied 1922 über die Einrichtung von Aufbauklassen im Anschluss an die Volksschulen im ländlichen Raum. Niebüll wurde neben Kappeln, Uetersen und Segeberg ein Standort dafür. Dies führte 1923 zu einem Vertrag des Preußischen Staats mit dem Kreis Südtondern über die Einrichtung einer höheren Schule mit Realschule in Niebüll und dem Baubeginn im Februar 1923. Schließlich wurde dann am 25. August 1925 die Friedrich-Paulsen-Schule eingeweiht.

Die Jubiläumschronik der FPS

Wir können nicht über das Schuljubiläum sprechen, ohne etwas auf den Namensgeber Friedrich Paulsen einzugehen. Friedrich Paulsen wurde 1846 in Langenhorn geboren und verstarb 1908 in Steglitz bei Berlin. Er studierte Philosophie, war als Professor für Philosophie und Pädagogik an deutschen Universitäten aktiv und genoss großen Einfluss als Reformpädagoge. Er gilt als geistiger Vater des modernen Gymnasiums, das die modernen Sprachen und Naturwissenschaften den alten Sprachen wie Latein als gleichberechtigt zur Seite stellt.

Das Grab von Friedrich Paulsen befindet sich auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in Berlin. Und auch hierzu gibt es eine schöne Geschichte, denn auf der Such nach dem ältesten noch lebenden Ehemaligen ist die Schule auf Dr. Erichsen aus Berlin gestoßen. Der 93 Jahre alte Ehemalige besucht regelmäßig das Grab von Friedrich Paulsen und meldet den Zustand der Schule, denn aufgrund von Sparmaßnahmen der Stadt Berlin sollte das Grab eigentlich aufgelöst werden. Dies konnte jedoch auf Initiative mehrerer Engagierter, inklusive der FPS, verhindert werden.

Nun ist das Jubiläumsjahr also eingeläutet. Vorn am Schulgebäude wehen drei große Fahnen und die ganze Schule wird der Schwung der Eröffnungsfeier am 11. Januar 2025 durch dieses Jahr tragen, denn dieser Festakt war wirklich ein Glanzstück. Musikalisch eingerahmt von der Kreismusikschule Nordfriesland hat unser aller Hörfunkstimme Carsten Kock die Veranstaltung zusammen mit den beiden Schülern Emma Winter und Jakob Cleres kurzweilig wegmoderiert. Als Absolvent des Abschlussjahrgangs 1978, der das Jubiläumsjahr tatkräftig unterstützt, konnte Carsten Kock natürlich aus erster Hand davon berichten, wie es sich angefühlt hat, FPSler zu sein. Ganz unangestrengt gab es viele Einblicke in den Schulalltag und die Historie der FPS, Prominenz und Funktionsträger kamen zu Wort und sogar unser Ministerpräsident Daniel Günther hat per Videoeinspieler die Bedeutung der FPS herausgestellt.

Die 10 Teachers lieferten eine grandiose Gesangseinlage

Für mich und viele andere war das Highlight aber die 15minütige Gesangseinlage der 10 Teachers unter der Leitung von Oliver Schultz-Etzold. Sechs Lehrerinnen und vier Lehrer haben uns, begleitet von der Pianistin Constance Vogel, mitgenommen auf eine Reise durch die Jahrzehnte der Musik. Wirklich grandios!

Am Ende unseres Interviews beschreibt Eckard Kruse noch einmal, was für ihn dieses Jubiläumsjahr bedeutet. Es soll ein Jubiläum für die Köpfe sein und bei allen Beteiligten und Gästen ein Gefühl oder eine Erinnerung hinterlassen, dass die Schule mehr ist als eine Lehranstalt, nämlich ein Ort der positiven Energie und des sozialen Miteinanders.

Die Terminübersicht im Jubiläumsjahr der Friedrich-Paulsen-Schule

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