Wenn ihr unseren Blog bereits länger verfolgt, wisst ihr, dass es in Niebüll neben den Einsatzstellen des FSJ-Kultur auch zwei FÖJ- Stellen gibt. Natürlich sollt ihr die beiden Freiwilligen auch kennenlernen, die zufälligerweise beide aus dem Süden Deutschlands kommen.
Zuerst durfte ich Melina Wolf, die ihren Freiwilligendienst im Naturkundemuseum in Niebüll absolviert, besuchen. Da ich die Ausstellung vorher noch nicht kannte, habe ich als erstes eine exklusive Tour bekommen. Falls ihr das Museum noch nicht kennt: Ein Besuch lohnt sich. Bis April ist es zurzeit allerdings geschlossen.
Melina, die aus dem kleinen Dorf Pfaffenhausen in der Nähe von Frankfurt kommt, war sich nach dem Abitur nicht sicher, was sie machen wollte. Da sie Biologie als Abi- Fach hatte und es schon immer spannend fand, stand für sie schnell fest, dass es ein Freiwilliges Ökologisches Jahr werden sollte. In Niebüll ist sie dann allerdings eher zufällig gelandet. Ihr gefällt es hier aber sehr gut, vor allem auch, da die Nordsee in unmittelbarer Nähe ist.
Ihre Aufgaben im Museum, welches langjährige Einsatzstelle für ein FÖJ ist, beschreibt sie als sehr vielfältig, durch Corona können manche Angebote aber leider nur eingeschränkt stattfinden. In der Kreativwerkstatt, in der zurzeit Bernsteinschleifen angeboten wird, würde sonst noch Filzen und Specksteinschleifen stattfinden. Da beim Holen der Materialien kein Abstand eingehalten werden kann, ist dies zurzeit nicht möglich. Während der Saison macht Melina zusätzlich noch Kassendienst, zu ihren weiteren Aufgaben zählen noch die Pflege der Aquarien, Planung und Umsetzung von Projekten und die Vorbereitung einer Ausstellung, die ihr Jahresprojekt werden wird.
Soviel kann ich schon verraten: Erarbeiten wird sie es zusammen mit Ann-Kathrin Arnold, der zweiten Freiwilligen vom Parkfriedhof Niebüll.
Sie durfte ich als nächstes besuchen, was angesichts des diesigen Wetters und der Location ein bisschen gruselig war. Zumindest, bevor ich den Friedhof gesehen hatte, denn er ist schön angelegt und man hat eher das Gefühl, durch einen weitläufigen Park zu laufen. Wie ich später erfahre, ist es auch einer der größten Friedhöfe, den das Friedhofswerk Nordfriesland betreut.
Auch Ann-Kathrin, die aus Lörzweiler in der Nähe von Mainz kommt, ist eher zufällig in Niebüll gelandet. Nach dem Abitur wollte sie ans Meer und weit weg von Zuhause und da sie sehr naturverbunden ist und sich in ihrer Kirchengemeinde zuhause immer schon sozial engagiert hat, ist sie auf das Freiwillige Ökologische Jahr gestoßen. Über den Träger ihrer Einsatzstelle hat es sie dann nach Niebüll verschlagen, wo sie sich total wohl fühlt.
An ihrer Arbeit mag sie vor allem, dass sie sowohl drinnen als auch draußen arbeitet. Ihre Aufgaben sind sehr vielfältig und ich war echt überrascht, wie viel auf einem Friedhof zu machen ist. So kümmert Ann-Kathrin sich um die bestehenden Beete, fährt Laub, pflanzt Blumenzwiebeln, holt Pflanzen ab, mäht, hilft beim Heckenschnitt, und legt neue Beete für den Insektenschutz an. Im Herbst hat sie für die Igel zum Beispiel auch noch Igelhaufen als Versteck angelegt.
Aber auch Dinge, mit denen ich nicht gerechnet hätte, gehören zu ihren Aufgaben. So etwa das Zählen, Ausmessen und Verorten der Bäume in einem Baumkataster. Oder hättet ihr gedacht, dass man auf dem Friedhof mit einer App auf dem Handy herumläuft und einträgt, wo sich die jeweiligen Bäume befinden? Ich auf jeden Fall nicht.
Ein Besuch beider Einsatzstellen lohnt sich wirklich, auch wenn der Parkfriedhof normalerweise kein klassisches Ausflugsziel ist. Ein Geheimtipp sozusagen also 😉