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Der Marinemaler in der Stadtbücherei

Wer Nord- und Ostsee liebt, liebt sie oft nicht nur live, sondern auch auf Gemälden. Die See, die Küste, Schiffe, Boote, Fischer, Angler, alles maritime Motive. Diese wecken oft Sehnsüchte und man möchte dann am liebsten sofort los an den Lieblingshafen oder den Strand.

In Niebüll treffen wir einen Mann, dessen Äußeres uns eher an einen Fischer oder einen Matrosen denken lässt als an einen Künstler. Der ostfriesische Marinemaler Andreas Kruse hat sich genau diesen maritimen Motiven verschrieben und wer seine Bilder in der aktuellen Ausstellung der Niebüller Stadtbücherei sieht, fühlt die Sehnsucht nach dem Meer.

Die Bilder von Andreas Kruse entstehen nicht im Atelier, sondern unter freiem Himmel. Bei der Plein Air Malerei ist der Künstler den Elementen ausgesetzt und muss dann auch einkalkulieren, wie der Sonnenstand im Laufe der Stunden die Lichtverhältnisse und den Blick auf seine Motive verändert. Entsprechend wenig Zeit bleibt dann manchmal für ein Gemälde, daher sind viele seiner Werke eher kleinformatig. Für Andreas Kruse ist von den Niederlanden über Deutschland bis nach Dänemark unterwegs, am liebsten arbeitet er in Skagen und in der Jammerbucht.

Als Autodidakt hat Kruse seit seiner Kindheit schon gezeichnet und in seinem Heimatort Leer, dem damals zweitgrößten Reedereistandort Deutschlands ganz viele Motive direkt vor der Haustür gefunden. Vor seine Karriere als Maler war Kruse unter anderem Textilkaufmann im Einzelhandel und in der Lichtwerbe- und der Versicherungsbranche tätig.
Nachdem es ihm gelang, ein Auftragsbild an einen Reeder zu verkaufen, machte er sich als Marinemaler, der Begriff ist übrigens nicht geschützt, einen Namen und wurde 2009 vom Presseamt der Deutschen Marine zu einer Gruppenausstellung eingeladen. Somit wurde die „Graue Flotte“ ein zentrales Motiv in seinen Bildern. Dazu sagt Andreas Kruse: „Dann musst du schon mal an Bord gewesen sein und wissen, wie eine Fregatte funktioniert.“ Es folgten viele weitere Auftragsarbeiten von Reedereien und Werften aber auch von privaten Bootseignern. Seine Werke finden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen, an Bord von Marineschiffen oder zum Beispiel im Marineehrenmal in Laboe bei Kiel.

Die Arbeiten von Andreas Kruse sind von Realismus geprägt, er selbst zählt sich aber nicht zu den Norddeutschen Realisten. Sein Werk steht für sich und wer sich seine Gemälde nun einmal anschauen möchte, wird sich schnell in diese Bilder verlieben. Die Ausstellung „Nordisch. Realistisch. – Ölgemälde von Marinemaler Andreas Kruse“ ist noch bis zum 20. Dezember 2025 in der Stadtbücherei Niebüll zu sehen. Sie beinhaltet auch einige Werke, die im Sommer 2024 in und um Niebüll entstanden sind. Eine Preisliste der Bilder liegt vor Ort bereit.

Dieses Gemälde entstand letzten Sommer in Nordfriesland.

Aber auch ein Besuch in seinem Atelier- und Kunsthaus Waterkant in Leer wird Andreas Kruse sicherlich freuen. Dort finden sich hunderte Skizze und zahlreiche Gemälde.
Für einen weiteren Einblick lohnt ein Blick auf seine Internetseite www.der-marinemaler.com

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