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Von Nutzpflanzen und der richtigen Nutzung von Pflanzen

Schau mal auf deinen Teller. Egal ob zum Frühstück, Mittag oder Abendessen. Weißt du eigentlich, woher all die Nahrungsmittel kommen, welches Futter die Tiere bekommen haben, deren Fleisch du isst oder Milch du trinkst und ob die Lebensmittel beziehungsweise ihre Rohstoffe gentechnisch verändert wurden? Wenn Du dich damit auseinandersetzen möchtest, findest du jetzt im Niebüller Naturkundemuseum erste Antworten.

Seit dem 03. August 2020 zeigt das Naturkundemuseum Niebüll die Wanderausstellung ‚Nutz´ Pflanzen richtig“, die sich mit den Herausforderungen einer gerechten weltweiten Verteilung der Ressource Ackerland beschäftigt. ‚Beispielhaft bringt die Ausstellung landwirtschaftliche Global Player wie Soja, Zuckerrohr, Raps, Mais und die Ölpalme mit entwicklungs- und umweltpolitischen Herausforderungen in Verbindung“, erklärt Nicole Gifhorn, landesweite Fachpromotorin für Globales Lernen, die die Wanderausstellung für das Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein konzipiert hat (Quelle: Pressemitteilung BEI S-H). Mehrere Schaubilder erklären unter anderem die weltweite Häufigkeit und Verbreitung von Nutzpflanzen, die Biodiversität  am Beispiel Raps oder nehmen Bezug auf die Menschenrechte am Beispiel der Ölpalme. Damit verweist die Ausstellung auch auf die globalen Nachhaltigkeitsziele wie etwas SDG 1 Keine Armut, SDG 2 Kein Hunger und SDG 15 Leben an Land.

Nicole Gifhorn, landesweite Fachpromotorin für Globales Lernen

Passend zum Thema handelte der Eröffnungsvortrag des Kieler Ernährungswissenschaftlers Hassan Humeida über Gentechnologie und deren Chancen und Risiken für die Welternährung. Dr. Hassan Humeida ist als Dozent und Wissenschaftler bei GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Fachschule Flensburg beschäftigt.

Unterschieden wird zwischen weißer (Industieanwendungen), grüner (Landwirtschaft/Pflanzen) und roter (Medizin/Pharmazeutik), grauer (Abfallwirtschaft) und blauer (Meeresanwendungen/Tiefseebakterien) Gentechnik. Die grüne Gentechnik ist der Bereich, der Pflanzen qualitativ verbessern möchte, um die deren Produktivität zu erhöhen und so den Hunger einer wachsenden Weltbevölkerung stillen zu können. Die Gentechnik hat ihren Anfang in den 1970er Jahren. Die ersten Erfolge, Pflanzen genetisch zu verändern, folgten Ende dieses Jahrzehnts. Das Klon-Schaf Dolly sorgte 1996 für Aufsehen als erstes genetisch verändertes und geklontes Säugetier.

Im Ernährungsbereich nennt Dr. Humeida die sogenannte Anti-Matsch-Tomate von 1994 als Beispiel, die gezüchtet wurde, damit der später daraus produzierte Ketchup bessere Fließeigenschaften hat. Sehr aktuell ist hingegen das Beispiel der Apfelsorte Pink Lady, einer extra süßen Kreuzung aus Golden Delicious und Lady Williams. Diese genetisch veränderte Sorte ist anfällig für Krankheiten und Schädlinge und verdrängt aufgrund ihrer weltweiten Präsenz viele heimische Sorten. (Quelle: https://utopia.de/ratgeber/pink-lady-das-ist-faul-an-dieser-apfelsorte/)

Dr. Hassan Humeida zu Gast im Naturkundemuseum Niebüll

Seit Menschen Landwirtschaft betreiben, züchten sie Nutzpflanzen. Saatgut wurde schon immer im Hinblick auf die Höhe des Ertrages, die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Schädlingen und im Hinblick auf die unterschiedlichen Wetterlagen ausgelesen. Nun stellt sich die Frage: Ist Gentechnologie die folgerichtige Entwicklung der Züchtung? Dr. Humeida nennt Chancen und Risiken der Gentechnik und stellt fest, dass sich die Entwicklung nicht zurückdrehen lässt.

Die Macht und der Einfluss von Konzernen wie Monsanto, Bayer und DOW sind sehr groß. Wir als VerbraucherInnen können uns für gentechnikfreie Produkte einsetzen und auf eine Kennzeichnungspflicht drängen. Beispiel: Nicole Gifhorn brachte einen Trinkbecher auf Maisstärkebasis mit zur Veranstaltung. Wenn mir angezeigt wird, ob der verarbeitete Mais, Gen-Mais ist, kann ich selbst entscheiden, ob ich dieses Produkt kaufen möchte. Das wäre schon hilfreich.

Museumsleiter Carl-Heinz Christiansen freut sich bis zum 23. September 2020 über interessierte BesucherInnen und kann gerne Fragen zu diesem wichtigen Thema beantworten.

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