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Farben der Küste

So heißt die neue Ausstellung in der Stadtbücherei Niebüll, die mit den Farben der Küste Zuversicht und Optimismus für das kommende Jahr vermittelt und den Auftakt für hoffentlich viele weitere schöne Ausstellungen darstellt.

Vom 29. Januar bis zum 26. März sind die Werke der Hamburger Künstlerin Meike Lipp zu bestaunen. Dabei handelt es sich um Ölgemälde, die alle möglichen Motive hier in der Region abbilden: Windräder auf dem Feld, Hotelzimmer, das Meer, aber auch eine Baustelle in Hamburg und natürlich die Küste in all ihren Farben. Dabei beschränkt die Künstlerin sich nicht nur auf die Nordsee, auch die Elbe, die Ostseeküste bis nach Flensburg und Hamburg sind Schauplätze ihrer Gemälde. Einige Stillleben sind ebenfalls Teil der Ausstellung. Kurator Dr. Thomas Gädeke erklärt, dass Meike Lipp zu den „norddeutschen Realisten“ gehört. Allerdings nicht aufgrund ihrer Werke, sondern, weil sie immer vor Ort malt und die Gemälde somit ihre Aussicht widerspiegeln. Wenn ihr also ein Bild von der Küste entdeckt, könnt ihr euch vorstellen, wie die Künstlerin auf die Wellen geschaut und die Farben beobachtet hat, um diese anschließend mit Farbe und Pinsel festzuhalten.

Die entstandenen Kunstwerke selbst seien gar nicht so realistisch, berichtet Dr. Gädeke. Vielmehr lässt sich in jedem Bild Bewegung entdecken. Der Mohn auf dem Rapsfeld bewegt sich zum Beispiel im Wind und auch die Windräder haben den Anschein, als würden sie sich drehen. Beim Anschauen der Bilder habe ich festgestellt, dass das Motiv am besten zur Geltung kommt, wenn man ein paar Meter davon entfernt steht. Erst dann lassen sich auch die einzelnen Bewegungen gut erkennen.

Kurator Dr. Thomas Gädeke bei der Ausstellungseröffnung in der Stadtbücherei

Eröffnet wurde die Ausstellung am Samstag, den 29.01., von Bürgermeister Wilfried Bockholt, für den es die letzte Ausstellungseröffnung in der Stadtbücherei als Bürgermeister war, und auch Meike Lipp war vor Ort. Ab 1977 studierte sie zunächst an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg, bis 1981 an der der HfBK in Hamburg, als Schülerin von Gisela Bührmann, Kai Sudeck, Werner Bunz und Harald Duwe. Es schloss sich von 1982-83 ein Studium an der Rijksakademie Amsterdam an. Zurzeit lebt sie als freie Malerin in Hamburg. Ihr Lieblingsgemälde von denen, die in der Stadtbücherei zu sehen sind, ist „die Baustelle“ in Hamburg. Begeistert erzählt sie, wie viele Farben es dort zu entdecken gab, was man vorher gar nicht vermuten würde. Das Bild spiegelt das auch sehr gut wider. Was glaubt ihr, wie lange es dauert, bis so ein Bild fertig ist? Ich hatte mit mehreren Tagen gerechnet und war überrascht, als Meike Lipp erzählte, dass sie dafür nur zwei Stunden gebraucht hat. Ich erfahre, dass es besser ist, so ein Gemälde in einer Tour zu malen, da die Farben an Intensität verlieren, wenn man zu oft drübermalt. Faszinierend finde ich auch, wie solche Werke überhaupt entstehen können, die ihre Wirkung erst entfalten, wenn man in einem gewissen Abstand zu ihnen steht. Das sei jahrelange Übung, wie mir die Künstlerin berichtet, die schon ihr ganzes Leben lang malt. Beeindruckend. Ich bleibe aber lieber dabei, mir die tollen Kunstwerke anderer anzuschauen.

Meike Lipp vor ihrem Lieblingsbild dieser Ausstellung

Nicht nur die tollen, farbenfrohen Bilder sind Teil der Ausstellung, auch der Themenraum wurde von Büchereileiterin Maren Mumme mit eingebunden. Dort finden sich Bücher, die Näheres über die Region erzählen und auf den Tablets, die ebenfalls zum Themenraum gehören, werden Bilder der Künstlerin gezeigt, die nicht Teil der Ausstellung in Niebüll sind. Eine tolle Ergänzung zu den wunderschönen Bildern! Wer mehr über die Künstlerin erfahren möchte, für den können sehr gerne Ausstellungskataloge aus den Öffentlichen oder Bücher aus den Wissenschaftlichen Bibliotheken im Leihverkehr bestellt werden.

Für den Besuch der Ausstellung gilt die 3G-Regel und alle Kunstwerke können auch käuflich erworben werden.

Der Themenraum in der Stadtbücherei Niebüll

Meine persönlichen Lieblingsbilder dieser Ausstellung sind die drei Großen, die das Meer und die Küste zeigen. Vielleicht könnt ihr sie schon auf den Bildern hier entdecken, es lohnt sich aber auf jeden Fall, sie sich vor Ort anzuschauen, denn nur dann kann man die Details und vor allem die Bewegung entdecken. Also: Schaut doch demnächst mal in der Stadtbücherei vorbei und vielleicht findet ihr bei der Gelegenheit auch noch ein gutes Buch, was ihr lesen möchtet 🙂

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