Die Anziehungskraft der nordfriesischen Landschaft mit der Nordsee, dem Wattenmeer, den Inseln und Halligen, der Nähe zu Dänemark, der Luft und der Weite sorgt immer wieder dafür, dass Menschen hier ihren neuen Lebensmittelpunkt suchen und finden.
So geht es auch Inga Kuhnert. Sie liebt die Natur, ist viel mit dem Fahrrad unterwegs. Mitte Oktober hat sie die Nachfolge von Hartmut Siebmanns als neue Kirchenmusikerin der Evang.-Lutherischen Kirchengemeinde Niebüll angetreten und darf von nun an als Kantorin die beiden Kirchenorgeln in der Christuskirche und der Apostelkirche bespielen. Bei ihrer Standortentscheidung für Niebüll kommt hinzu, dass ihre Schwester auch bald nach Nordfriesland ziehen wird. Die baldige Nähe zu ihrer Schwester freut sie besonders.
Ursprünglich stammt Inga aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, südlich von Dortmund. Zuletzt tätig war sie in Hückeswagen, einer Stadt südöstlich von Remscheid gelegen in Nordrhein-Westfalen, etwas größer als Niebüll, wo sie auch als Kirchenmusikerin tätig war.
Erst mit 16 Jahren hat sie mit dem Klavier spielen begonnen, dabei war es immer ihr Herzenswunsch ein Tasteninstrument zu spielen. Große Inspiration zog sie zunächst vor allem aus klassischen Meistern wie Johann Sebastian Bach. Als vielseitige Musikerin beherrscht sie neben der Orgel und dem Klavier auch Blockflöte und Cembalo und hat viel Erfahrung als Chorleiterin. Studiert hat sie zunächst nicht wie man denken würde Kirchenmusik, sondern Instrumentalpädagogik mit Schwerpunkt Blockflöte. Daran schloss sie ein Studium der Chorleitung und über historische Tasteninstrumente an. Sie hat eine C-Ausbildung als Kirchenmusikern und war, bis sie 2019 als Kirchenmusikerin in Hückeswagen anfing, freiberuflich tätig, freut sich aber sehr über ihre Festanstellung hier in Niebüll.

Es ist überhaupt nicht selbstverständlich auch eine Kirchenorgel spielen zu können, wenn man Klavier spielen kann. Inga erklärt uns, dass es hier grundlegende Unterschiede gibt, obwohl es beides Tasteninstrumente sind. Die Klangerzeugung beim Klavier erfolgt über Hämmer, die auf Saiten schlagen. Die Töne der Orgel werden durch Luft erzeugt, die durch die Orgelpfeifen strömen. Mittels Register und Manuale werden bei der Orgel die Töne verändert. „Auch die Füße machen dabei richtig Musik“, beschreibt Inga die Funktionsweise.

In Niebüll möchte Inga nun unter anderem ab Dezember eine Flötengruppe aufbauen und auch wieder einen Kinderchor. Dafür wird sie in den Schulen und auch Kitas Werbung machen. Mit ihrer sympathischen, natürlichen Art wird sie sicherlich schnell viele Interessierte zum Mitmachen bringen. In den drei evangelischen Kindertagesstätten in Niebüll wird sie ab Januar auch regelmäßig für die musikalische Früherziehung zu Besuch sein. Das ist besonders wertvoll, weil Kindern so der Zugang zur Musik ermöglicht wird. Auch den Chor übernimmt die Kantorin gerne, denn „Singen macht glücklich, gesund und entspannt“. Wer Lust hat, beim Kirchenchor mitzusingen, darf sich gerne melden. Derzeit ist der Kirchenchor ca. 30 Stimmen stark. Wichtig ist ihr stilistische Vielfalt: „Es gibt richtig gute und mitreißende poppige oder jazzige Kirchenmusik, und das ist auch gut so!“, sagt sie.
Zu ihren festen Aufgaben gehören weiterhin die musikalische Begleitung der Gottesdienste, von Trauungen und Beerdigungen, aber auch die Veranstaltung von Konzerten. Wer jetzt in der Weihnachtszeit oder an den vielen Gottesdiensten an Heiligabend in der Kirche ist, wird Inga Kuhnert zumindest hören. Sehen kann man sie auf alle Fälle zu ihrem Einführungsgottesdienst am Sonntag, den 07. Dezember 2025 um 14.00 Uhr in der Christuskirche. Inga freut sich darauf, viele Menschen kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen