Gleich an zwei Niebüller Schulen war das Projekt „Schlaue Köpfe tragen Helm!“ im Mai aktiv. Dabei ging es nicht nur um Fahrradhelme, sondern auch um sportliche Höchstleistungen.
Wer sich frühzeitig an das Tragen eines Fahrradhelms gewöhnt, kann schwere und schwerste Kopfverletzungen vermeiden, sollte es einmal zu einem Unfall kommen. Schulen sind für diese Präventivmaßnahme genau die richtigen Orte, weil hier das Helmtragen gleich in der Gemeinschaft erprobt werden kann.
Am 22. Mai 2025 wurden unter Beisein des Niebüller Bürgermeisters Thomas Uerschels und des Initiators Arwid Romey 50 Fahrradhelme an der Dänischen Schule verlost. Alle 61 Schülerinnen und Schüler hatten eine gerechte Chance und die glücklichen Gewinner können nun mit einem neuen Fahrradhelm sicherer zur Schule fahren. Davor wurde viel gesungen, auf Deutsch und auf Dänisch. Einen Teil der Helme hat die VR Bank Nord gesponsert. Das besondere an diesen Helmen ist zudem, dass das Motto auch auf Dänisch dort steht, „Kloge hveder bærer hjelm“. Schulleiterin Inga Thamsen-Boysen zeigte sich hocherfreut, dass die Nibøl Danske Skole als Teil dieser Aktion ausgewählt wurde.




Am Tag darauf kam es in Niebüll zum Zieleinlauf einer ganz besonderen Fahrradtour. Insgesamt 11 Schülerinnen und Schüler sowie 4 Lehrkräfte legten vom 17. bis 23. Mai die Strecke von Cloppenburg in Niedersachsen nach Niebüll mit dem Fahrrad zurück. Die Strecke von über 330 Kilometern meisterten 7 Schüler des St. Vincenz Haus Cloppenburg und 4 Schüler der Carl-Ludwig-Jessen-Schule aus Niebüll. Der Kontakt der beiden Förderzentren zueinander ergab sich über Arwid Romey, der aus Nordfriesland stammt und nun in Cloppenburg wohnt.
Unter dem Motto „Wir schaffen das!“ diente dieses inklusive Fahrradprojekt der Förderung von Selbstvertrauen, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft bei den Teilnehmenden. Alle Finisher waren sichtlich stolz darauf, mit Muskelkraft, Teamgeist und Ausdauer so Großes geschafft uns Widerstände überwunden zu haben.
Um 11.30 Uhr war die Zieleinfahrt am Niebüller Rathaus und es stand eine ganze Delegation bereit, die Gruppe zu empfangen. Neben Bürgermeister Thomas Uerschels zählten die zweite stellvertretende Kreispräsidentin des Kreises Nordfriesland, Lilli Marie Rachenpöhler vom SSW, der extra aus Cloppenburg angereiste Land- und Kreistagsabgeordnete der GRÜNEN Stephan Christ Und Daniel Heilmann, Vertriebsmitarbeiter der Helmfirma KED zu den Gratulanten.



Der anschließende Empfang im Rathaus mit vielen lobenden Worten, Urkundenübergabe und einem tollen, von der Carl-Ludwig-Jessen Schule zubereiteten, Imbiss war ein gelungener Abschluss der Fahrradtour. Alle Aktiven waren nun reichlich erschöpft und freuten sich auf die erste Nacht im eigenen Bett nach einer Woche Turnhallen-Schlaf.
Nachdem in den Vorjahren bereits die Alwin-Lensch-Schule und die Carl-Ludwig-Jessen Schule Fahrradhelme erhalten hatten, fanden nun also das dritte und vierte Projekt von „Schlaue Köpfe tragen Helm“ in Niebüll statt und es waren bestimmt nicht die letzten Projekte. Unter den Teilnehmenden der Fahrradtour klang schon an, im nächsten Jahr die Tour in die andere Richtung, von Niebüll nach Cloppenburg zu starten.
Mit diesen Aktivitäten zahlt Niebüll weiterhin auf das Ziel 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung ein. In Unterziel 11.2. geht es unter anderem darum, die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern.
Hier sind noch einmal die Ziele der Fahrradtour aufgeführt:
- Selbstwirksamkeit & Persönlichkeitsentwicklung
Förderschüler erleben, dass sie sich großen Herausforderungen stellen und diese bewältigen können. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein und fördert wichtige Kompetenzen wie Durchhaltevermögen, Zielstrebigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
- Inklusive Teilhabe an außergewöhnlichen Erfahrungen
Die Jugendlichen bekommen die Chance, Teil eines besonderen, überregionalen Projekts zu sein, das sie sichtbar macht und ihren Fähigkeiten Wertschätzung schenkt.
- Nachhaltigkeit und Umweltbildung
Die Tour steht im Zeichen der klimafreundlichen Mobilität: Die Jugendlichen „erfahren“ Deutschland auf nachhaltige Weise. Das Thema Umweltschutz wird dabei nicht nur theoretisch behandelt, sondern ganz konkret im Alltag erlebt.
- Lebenspraktisches Lernen & Mobilitätskompetenz
Die Planung und Durchführung der Tour ist eingebettet in eine Projektphase mit lebenspraktischen Inhalten: Routenberechnung, Packlisten, Ernährung unterwegs, Verkehrsregeln und Fahrradsicherheit werden gemeinsam erarbeitet und geübt.
- Regionale und überregionale Kooperation
Die Tour endet in Niebüll, wo ein Treffen mit einer Partnerschule, einem lokalen Verein oder einer Jugendgruppe geplant ist. Dieses Begegnungsprojekt soll Kontakte ermöglichen und Austausch über Schul- und Stadtgrenzen hinaus fördern.
Pädagogische Einbettung:
Das Projekt ist fächerübergreifend angelegt und wird von Lehrkräften, Pädagogischen Mitarbeitern und externen Partnern begleitet. Es verbindet Elemente aus:
- Sport (Ausdauer, Koordination, Bewegungserfahrung)
- Geografie/Sachunterricht (Kartenarbeit, Orientierung)
- Lebenspraxis (Planung, Verantwortung, Sozialverhalten)
- Umwelterziehung (klimafreundliches Reisen)
- Persönlichkeitsbildung (Selbstvertrauen, Resilienz, Gruppenfähigkeit)